Neue Hobellinie sorgt für hohe Qualität
Knapp sechs Millionen Paletten erzeugt PKF Post an zwei Standorten in den Niederlanden. Es handelt sich dabei ausschließlich um Sonderformate. 2017 investierte das Unternehmen am nördlichen Standort Finsterwolde in eine Hobelanlage mit einer Mechanisierung von Kallfass. Aufgrund der guten Erfahrung entschloss man sich, ein ähnliches Projekt in Venlo umzusetzen.
PKF Post beliefert mit seinen Sonderpaletten überwiegend die Papier-, Lebensmittel- und Chemieindustrie. Wer jetzt aber bei Paletten an schlechte Schnittholzqualität denkt, der hat weit gefehlt: Auch bei den Paletten steigen die Anforderungen immer mehr – die Kunden wünschen absolute Genauigkeit hinsichtlich der Maße und ebenso sauberes Schnittholz. Um diese Ansprüche erfüllen zu können und die Effizienz beziehungsweise den Ausstoß zu steigern, investierte PKF Post in eine neue Hobellinie samt kompletter Mechanisierung am Standort Venlo/NL. „Bisher war die Stapelung rund um die Hobelmaschine sehr aufwendig – darum haben wir uns für eine neue Anlage entschieden“, erklärt Projektleiter Erwin de Jong. Zudem habe man in Finsterwolde gesehen, dass mit gehobelten Brettern weniger Störungen bei der Palettenproduktion auftreten. Aufgrund der guten Zusammenarbeit bei einem Umbau vor zwei Jahren in Finsterwolde entschied man sich bei PKF Post erneut für eine Mechanisierung von Kallfass, Baiersbronn-Klosterreichenbach/DE. Seit März ist in Venlo nun die neue Kallfass-Anlage samt einer Hobelmaschine – gleich wie in Finsterwolde – in Betrieb.
Bis zu 12.000 Paletten erzeugt PKF Post täglich in Venlo – und das teilweise ab Stückzahl 1. Die Daten für die Palettenproduktion beziehungsweise die Kallfass-Anlagen kommen von der Arbeitsvorbereitung. Die Ansteuerung erfolgt komplett automatisch – die Mitarbeiter in der Fertigung haben mehr oder weniger nur mehr Überwachungsfunktion und greifen lediglich bei Bedarf in den Ablauf ein“, erklärt de Jong. „PKF Post steuert die gesamte Anlage über die Schnittstelle am PC. Die Anbindung von der AV an die Hobelanlage hat hervorragend funktioniert“, sagt Kallfass-Geschäftsführer Hans Haist. Das Palettenprogramm in der AV berechnet automatisch die Stücklisten, welche Dimensionen für den jeweiligen Auftrag benötigt werden. Daraus erstellt das System aufgrund der Schnittholzlagerlisten eine Empfehlung, welche Pakete in die Produktion kommen.
Die neue Kallfass-Mechanisierung startet mit einer Aufgabestation, auf der für mehrere Schnittholzpakete Platz ist. Die Anlage ist auf Eingangslängen von 2 bis 6 m ausgelegt. Die Querschnitte reichen von 16 mal 75 mm bis 22 mal 150 mm. Die lagenweise Entstapelung erfolgt mit einem Vakuumheber. Die Leistung beziffert Haist mit sieben bis acht Lagen pro Minute. Am Querkettenförderer befindet sich ein Scanner: Dieser ermittelt, ob sich Stapellatten auf der jeweiligen Schnittholzlage befinden. „Damit fährt der Leistenbesen nur dann über die Lage, wenn es notwendig ist, und wir können die Leistung hochhalten“, führt Haist aus.