Seit mehr als 25 Jahren ist das Sägewerk Dubot Bois & Scieries aus Saint Avit/FR Kunde beim baden-württembergischen Maschinenbauer Kallfass, Baiersbronn-Klosterreichenbach/DE. Als im vergangenen Jahr bei Dubot eine Investition in eine neue Sortier- und Stapelanlage auf dem Plan stand, lag es nahe, wieder auf das Können von Kallfass zu vertrauen.
Mit drei unterschiedlichen Sägelinien am Standort Saint Avit schneidet Dubot Bois & Scieries jährlich 140.000 fm/J – ausschließlich Nadelholz. Eine Spezialität ist der Einschnitt von Douglasie, der rund 50% der gesamten Menge ausmacht. „Mit den drei Linien – von Kreissägetechnik bis Blockbandsäge – können wir dem Forst nahezu alle Rundholzdurchmesser abnehmen“, erläutert der technische Direktor im Sägewerk, Florian Baudron. Zum Einschnitt gelangen Stämme von 10 bis 100 cm Durchmesser sowie Längen von 2 bis 9,5 m.
Mehr Leistung und hohe Qualität
Der Ursprung des Unternehmens reicht bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts zurück. Das Sägewerk am Standort Saint Avit besteht seit 1945, seitdem baute die Familie Dubot das Werk beständig aus.
Wie eingangs erwähnt, ist Kallfass seit einem Viertel Jahrhundert Lieferant für Sortier- und Stapellinien. Im vergangenen Jahr orderte Dubot bereits die vierte Anlage bei Kallfass. „Unsere Anlage hinter der Kreissägenlinie – natürlich ebenfalls von Kallfass – war mittlerweile in die Jahre gekommen. Außerdem hatten wir nur zwölf Boxen für die Sortierung und waren damit hinsichtlich der Leistung der Sägelinie eingeschränkt. Aus diesem Grund haben wir uns entschlossen, in eine neue Sortier- und Stapelanlage zu investieren“, berichtet Baudron und führt weiter aus: „Zudem wussten wir, dass Kallfass die neue Hauptwarenlinie wieder am Platz der alten aufbauen kann.“ Im Lieferumfang von Kallfass waren zudem ein Microtec-Waldkantenscanner sowie ein Trimmer enthalten. Beide sorgen dafür, dass Dubot eine hohe Schnittholzqualität erzeugen kann.
Der Umbau bei Dubot startete im Juni 2024, seit Ende Oktober ist die Kallfass-Anlage in Betrieb. In der Zwischenzeit konnte Dubot die Hauptware – mit etwas reduzierter Leistung – über die bestehende Seitenwarensortierung von Kallfass fahren.

Kallfass lieferte mittlerweile die vierte Anlage an Dubot. Im Bild: Guillaume Cedan und Florian Baudron von Dubot mit Kallfass-Geschäftsführer Hans Haist und Vertreter Jonathan Bleesz (v. li.)
Robuste Anlage für Hauptware
Die Kallfass-Lieferung startet ab dem Querabzug der Hauptware hinter der Sägelinie. Die Sortier- und Stapelanlage ist auf Holzlängen von 2,5 bis 7,3 m sowie einen maximalen Querschnitt von 63 x 260 mm ausgelegt. „Wir haben auch schon 100 x 260 mm getestet – das funktionierte aufgrund der robusten Bauweise auch problemlos“, meint Produktionsleiter Guillaume Cedan und schmunzelt. Die Hölzer werden zunächst vereinzelt.
Ein Tongloader mit einer Leistung von bis zu 80 Stück pro Minute taktet das Schnittholz auf einem Beurteilungskettenförderer ein. Hier installierte der Maschinenbauer eine Neuheit, wie Kallfass-Geschäftsführer Hans Haist bei der Besichtigung verweist: „Der Mitarbeiter gibt jedem Stück die Qualität jetzt nicht mehr mittels Tastendruck oder Verziehen der Hölzer mit, sondern wir haben einen Touchscreen geliefert. Hier kann der Bediener bequem die Qualität bestimmen.“ Zudem führt der Beurteilungskettenförderer dazu, dass beide Holzseiten begutachtet werden können. Das war für Dubot besonders wichtig, denn eine hohe Schnittholzqualität ist die oberste Prämisse des Sägewerks.

Erstmals von Kallfass installiert: Der Mitarbeiter kann durch den Beurteilungskettenförderer beide Holzseiten begutachten. Die Qualität gibt er anschließend am Touchscreen ein.
Danach durchlaufen die Hölzer den Waldkantenscanner. Gemäß des Ergebnisses besteht im Anschluss die Möglichkeit, das Schnittholz im Kallfass-Trimmer zu kappen. Dieser verfügt über zehn Sägeaggregate. Letztlich erfolgt die Sortierung in eine der 22 Schrägboxen. Diesen Bereich der Sortieranlage hat Kallfass im Bestandsgebäude untergebracht. Für die nachfolgende Stapelanlage erweiterte Dubot – parallel zur Sortierung – die Halle.

Die neue Sortieranlage verfügt jetzt über 22 Boxen. Damit gibt es keinen Engpass mehr.
Übergabe mit Transportwagen
Die Boxen werden auf einen Längsförderer entleert und das Holz anschließend an einen Transportwagen übergeben. Dieser fährt quer in die parallel angeordnete neue Halle und das Schnittholz wird dem Stufenschieber und Vereinzeler übergeben. Es folgen die Lagenbildung und die Kallfass-Mehrfachablängsäge. „Letztere ist mit fünf Sägeaggregaten, vier davon automatisch positionierbar, ausgestattet“, informiert Jonathan Bleesz, der mit seinem Unternehmen VBI die Kallfass-Vertretung in Frankreich innehat. Die Mechanisierung übergibt die Schnittholzlagen an die Stapelmaschine. Deren Leistung beziffert Haist mit bis zu zehn Lagen pro Minute. Sie ist mit acht Einfachmagazinen für die Leistenlegung ausgestattet.
Die fertigen Schnittholzpakete gelangen auf einen großzügig dimensionierten Querförderer. Diese werden entweder vom Staplerfahrer abgenommen oder der bestehenden Umreifungsanlage zugeführt, welche Kallfass in die Steuerung integriert hat. „Jetzt ist in diesem Bereich kein Mitarbeiter mehr notwendig und die entsprechenden Paketdaten werden automatisch der Umreifungsanlage übergeben“, erläutert Haist.

Nach der Entleerung gelangen die Hölzer auf einen Verfahrvorrichtung, anschließend werden diese der Stapelanlage zugeführt
Derzeit gibt es bei Dubot Planungen, die alte Kallfass-Anlage zu einem Trockensortierwerk umzurüsten und an einem anderen Platz am Gelände aufzubauen. Dieses Projekt soll noch in diesem Jahr abgewickelt werden.

Vielfach bewährt und in keiner Kallfass-Anlage mehr wegzudenken: die Mehrfachablängsäge.

Die Stapelanlage ist in einer neuen Halle untergebracht, parallel zur Boxensortierung. Im Bild der großzügig dimensionierte Paketförderer.
