Deutlich höhere Performance auch bei Buchenzuschnitten
Wer maßgeschneiderte und innovative Transportlösungen sucht, wird bei Bössl Paletten im bayerischen Schönthal-Drosendorf/DE fündig. Qualität und Kundentreue sind fest im Selbstverständnis des Familienunternehmens verankert – dieselben Ansprüche stellt Bössl demnach auch an seine Maschinenausrüster. Nach 1989 fiel die Wahl für die neue Zuschnittanlage – nach 35 Jahren unermüdlichen Einsatzes der Vorgängeranlage – erneut auf Kallfass.
Im vergangenen Jahr produzierte Bössl knapp 2 Mio. Stück Paletten. Über 70 % entfielen auf Sonderanfertigungen und individuelle Transportlösungen. „Europaletten und Standardware ergänzen unser Portfolio, sind aber nicht der Grund, warum Kunden weltweit auf uns vertrauen“, erklärt Inhaber und Geschäftsführer Ottmar Bössl.
Bayerische Erfolgsgeschichte
In die Palettenproduktion rutschte Bössl eher zufällig: Nach den Anfängen als Sägewerk und der Fertigung von dringend benötigtem Bauholz für den deutschen Wiederaufbau, spezialisierte sich das Unternehmen in den 1960er-Jahren auf hölzerne Getränkekisten. Als diese sukzessive durch Kunststoff ersetzt wurden, nutzte Bössl bestehende Geschäftsbeziehungen und entwickelte sich zu einem führenden bayerischen Hersteller von Brauerei- und Getränkepaletten. „Damals entfielen rund 90 % unserer Produktionskapazitäten auf Mehrweg-Getränkepaletten – heute hat sich das Bild grundlegend gewandelt“, blickt Ottmar Bössl zurück.
Mit dem wachsenden Einsatz von Europaletten musste Bössl neue Nischen finden. Heute kann er mit Stolz behaupten, diese erfolgreich gefunden und besetzt zu haben. Angesichts der Vielzahl von Kunden aus der Pharma-, Lebensmittel- und Chemieindustrie stellt sich jedoch die Frage, welche Nische das eigentlich sei – man ist in allen Industrien von Automobil bis Ziegel zu Hause. „Alle, die Qualität auf höchstem Niveau verlangen“, antwortet Ottmar Bössl selbstbewusst und ergänzt: „Der Markt entwickelt sich in einigen Bereichen hin zu hochwertigen Produkten, Mehrwegsystemen sowie Spezialpaletten für Hochregallager in der Lebensmittellogistik. Hier können wir unsere Stärken voll ausspielen.“
Der Einsatz von gehobelten Brettern und Klötzen ist bei Bössl demnach bereits an der Tagesordnung. Harthölzer und Multiplexplatten werden ebenfalls seit vielen Jahren in den hochwertigen Transportlösungen verarbeitet. Von den heute rund 400 unterschiedlichen Produkten bestehen etwa 20% ganz oder teilweise aus Buche oder auf Wunsch aus anderen Harthölzern und Holzwerkstoffen.
Partner seit Jahrzehnten: Ottmar (re.) und Marco Bössl (li.) gemeinsam mit Kallfass-Geschäftsführer Hans Haist (Mitte) vor einem Stapel Sonderpaletten für den US-Markt
Frage zur Ausrüsterwahl stellte sich nicht
Der Einsatz von Hartholz war auch mit ein Grund, warum man sich erneut für eine Einzelbrett-Zuschnittanlage entschied. „Buche lässt sich qualitativ nicht im Paket verarbeiten. Kallfass kennt diese Anforderungen und hat die Anlage exakt nach unseren Wünschen konstruiert“, fasst Ottmar Bössl zusammen.
Mit Kallfass verbindet Bössl eine langjährige Partnerschaft. Bereits vor über 35 Jahren lieferte der Maschinenbauer die erste Zuschnittanlage in die Oberpfalz nahe der tschechischen Grenze. 2024 wurde diese nun durch eine moderne Anlage ersetzt. „Für uns stand von Anfang an fest: Den Zuschnitt übernimmt Kallfass. Alternativen wurden nicht diskutiert – Kallfass ist im Premiumsegment aus unserer Sicht konkurrenzlos“, betont Marco Bössl, der in dritter Generation im Familienunternehmen tätig ist.
„Bei Zuschnittanlagen im Hochqualitätssegment ist Kallfass nahezu alternativlos.“
Marco Bössl, Bössl Paletten
Präzise Kappung: Fünf Sägeaggregate in der Mehrfachablängsäge sorgen für einen exakten Brettzuschnitt von Nadel- und Laubhölzern
Präzision auf engem Raum
„Eigentlich bot die bestehende Halle nicht genügend Platz für eine neue Zuschnittanlage. Am Ende war es ein Ringen um jeden Zentimeter“, erklärt Hans Haist, Geschäftsführer von Kallfass. In Kombination mit dem engen Zeitplan entwickelte sich das Standardprojekt schnell zu einer anspruchsvollen Aufgabe. „Im Palettengeschäft ist es nicht möglich, lange auf Vorrat zu produzieren. Kallfass hat es dennoch geschafft, die Altanlage innerhalb weniger Wochen abzubauen sowie die neue zu installieren und in Betrieb zu nehmen. Zeit- und Kostenplan wurden eingehalten, unsere Produktion blieb nahezu völlig ungestört“, zeigt sich Marco Bössl zufrieden.
Die komplette Neuanlage findet auf lediglich auf 17 m Länge Platz und ist für Holzrohlängen bis 3,1 m ausgelegt. Die kürzeste Brettlänge beträgt 595 mm. Für Hölzer mit Längen bis zu 5 m hat Bössl eine weitere Kallfass-Anlage im lagenweisen Zuschnitt in Betrieb, die bereits 2008 installiert wurde.
Die Paketaufgabestation installierte Kallfass platzsparend unter einem Vordach vor der Halle. Nach der lagenweisen Kippentstapelung prüft der einzige Mitarbeiter an der Linie die Holzqualität und schleust beschädigte Bretter über den darunterliegenden Entsorgungsschacht aus. Diese werden sofort zerkleinert und für den innerbetrieblichen Transport zur Hackgutanlage vorbereitet. Ausrichtrollen sorgen für eine exakte Nulllinie jedes Brettes, bevor es die insgesamt fünf Sägeaggregate (davon vier motorisch verfahrbar) passiert. Zusätzliche Absaugungen direkt über den Sägen gewährleisten Arbeitssicherheit und ein sauberes Arbeitsumfeld – insbesondere beim feinen Buchenstaub ein großer Vorteil. Am Ende der Anlage installierte Kallfass eine automatische Leerpalettenzufuhr, wie auch die Leistenmagazine müssen diese nur einmal pro Schicht nachgefüllt werden.
Für Holzlängen bis zu 3 m: Noch vor dem Halleneingang befindet sich die Paketaufgabestation. Die Stränge des Paketförderers sind verfahrbar ausgeführt
Projekt nach Plan
„Dieses Projekt zeigt: Auch bei Standardanlagen sind es die Detaillösungen, die den Unterschied ausmachen“, resümiert Haist. Für Bössl ist die Neuinvestition ebenfalls ein voller Erfolg: „Die neue Anlage bringt uns enorme Vorteile: bessere Taktzeiten, kaum störungsbedingte Ausfälle und deutlich reduzierte Umrüstzeiten. Gerade bei Kleinserien unter 100 Stück ist das ein entscheidender Vorteil“, erklärt Marco Bössl. Sein Vater ergänzt: „Vor 35 Jahren habe ich meine erste Kallfass-Anlage gekauft. Eine Entscheidung, die ich heute erneut getroffen habe und auch in Zukunft jederzeit wieder treffen würde.
Automatisierung: Sowohl beim Legen der Stapelleisten
als auch bei der Zufuhr von Leerpaletten sind nun keine manuellen Schritte mehr notwendig