Kallfass vertical box sorter

Neues Sortierwerk überzeugte mit Technik

Vor drei Jahren hat sich das Sägewerk Lemaire entschieden, in ein weiteres Sägewerk für Schwachholz zu investieren. Damit kann man nun das gesamte Rundholzspektrum verarbeiten. Bei der Sortier- und Stapelanlage fiel die Wahl auf Kallfass – der Mechanisierungsspezialist habe in vielen Punkten überzeugt.

Nach einem Brand 2020 am Hauptsitz Moussey/FR entschlossen sich die Eigentümer des Sägewerks Lemaire einerseits, die Linie mit einer Blockbandsäge wieder aufzubauen, und andererseits, am wenige Kilometer entfernten Standort La Petite-Raon in ein neues Sägewerk für den Einschnitt von Schwachholz zu investieren. „Mit diesem Schritt können wir dem Forst das gesamte Rundholzspektrum abnehmen“, erklärt Geschäftsführer Maxence Lemaire den Schritt. 2006 kaufte man ein Industriegelände in La Petite-Raon und nutzte dieses bisher für die Rundholzsortierung und betrieb dort ein Hobelwerk. Vor zwei Jahren begannen die Montagearbeiten der Sägelinie. Zunächst sollte das Sägewerk in der bestehenden Halle untergebracht werden. Letztlich entschied sich die Familie Lemaire aber doch, ein neues Gebäude zu errichten. Die Rundholzaufgabe stammt von Holtec, die Einschnittlinie lieferte Veisto, bei der Sortier- und Stapelanlage fiel die Wahl auf Kallfass, Baiersbronn-Klosterreichenbach/DE. „Wir haben uns mehrere Anbieter angesehen. Kallfass hat uns sowohl hinsichtlich der technischen Ausführung als auch in Bezug auf die Fachkenntnisse der Mitarbeiter überzeugt“, begründet Lemaire und führt weiter aus: „Außerdem ist Kallfass auch in der Weiterverarbeitung aktiv und hat uns bereits für die Hobelanlage eine Bündelungsanlage geliefert.“ Kallfass wickelte das Projekt mit dessen Frankreich-Vertretung, VBI, Barr/FR, ab.

Kallfass Lemaire project team

Gute Zusammenarbeit: Lemaire-Projektleiter Antoine Glé, Kallfass-Geschäftsführer Hans Haist, Lemaire-Geschäftsführer Maxence Lemaire, Lemaire-Produktionsleiter Anthony Receveur und Kallfass-Vertreter Jonathan Bleesz (v. li.)

Haupt- und Seitenware über eine Anlage

Der erste Stamm lief im September 2022 über die neue Sägelinie, mit welcher Rundholz bis 55 cm Durchmesser verarbeitet wird. Größere Dimensionen kommen in das Starkholzwerk in Moussey. „Unser Ziel ist es, künftig 300.000 fm/J an beiden Standorten zu schneiden. Rund 20 % der Menge betreffen Starkholz“, erläutert der Geschäftsführer. Die gesamte Haupt- und Seitenware, die an der neuen Spanerlinie erzeugt wird, gelangt getrennt auf zwei Decks zur Kallfass-Anlage. „Die Sortier- und Stapelanlage ist auf eine Leistung von bis zu 140 Takten pro Minute sowie Längen von 2 bis 6,2 m und Querschnitte bis maximal 100 mal 250 mm ausgelegt“, informiert Kallfass-Geschäftsführer Hans Haist.

Neuartiger, flexibler Anschlag

Die Hölzer gelangen über einen Pufferquerförderer sowie eine Vereinzelungsstufe zu einer Beurteilungsstation, wo ein Mitarbeiter die Ware kontrolliert und gegebenenfalls noch einzelne Hölzer zur Kappung ein Stück vorziehen kann. Anschließend durchlaufen die Bretter und Kanthölzer einen Scanner des Typs Goldeneye 900 von Microtec. Dieser ermittelt die Qualität und Dimension und gibt die Daten an den nachfolgenden Kallfass-Trimmer weiter. Zwischen Goldeneye und Trimmer installierte Kallfass eine Neuheit: einen flexiblen Anschlag. „Dieser kann die Bretter – je nach Scanergebnis – um bis zu 300 mm zentimetergenau ausgleichen. Damit können an den Stirnseiten auch kürzere Kappungen vorgenommen werden, was im Endeffekt die Ausbeute steigert“, erläutert Haist. Der Trimmer ist mit 13 Sägen ausgestattet. Danach werden die Hölzer in 71 Boxen absortiert.

Nach der Boxenentleerung werden die Hölzer über einen Stufenschieber und Vereinzeler einem weiteren Mitarbeiter zur Nachkontrolle zugeführt. Im Anschluss an die Lagenbildung folgt die bewährte Mehrfachablängsäge von Kallfass. Sie ist mit vier Sägeaggregaten bestückt, wobei drei Sägen automatisch positionierbar ausgeführt sind. Reststücke werden über ein Abfallband in Richtung der Vecoplan-Entsorgung ausgeschleust. „Die anschließende Stapelanlage hat eine Leistung von bis zu 14 Lagen pro Minute und ist mit sechs Doppelmagazinen für die Stapelleistenlegung ausgestattet“, führt Jonathan Bleesz von VBI aus. Die fertigen Pakete – zumeist mit 600 mm Höhe – gelangen zur Fromm-Umreifung. Hierfür lieferte Kallfass eine Kantholzfräse. Wie eingangs erwähnt, sortiert die Kallfass-Anlage die Haupt- und Seitenware. Bei der Konzeptionierung wurde aber bereits Platz für ein weiteres Seitenwarensortierwerk berücksichtigt.

Lemaire ist überzeugt, mit der Investition in das neue Sägewerk den richtigen Schritt gegangen zu sein: „Wir konnten schon vier große Kunden gewinnen, die zuvor das Schnittholz importiert haben. Jetzt können wir mehr Wertschöpfung im Land generieren.“

Kallfass flexible alignment of cut wood before trimmer saw

Erstmals installiert: Der flexible Anschlag vor der Trimmersäge kann bis zu 300 mm ausgleichen.

Kallfass trimmer saw

Die Trimmersäge von Kallfass verfügt über 13 Kappsägen, die im 50 cm-Raster angeordnet sind.

„Kallfass hat uns hinsichtlich der Technik überzeugt. Die Zusammenarbeit hat tadellos geklappt.“

Geschäftsführer Maxence Lemaire

Kallfass vertical box sorter

Die Einteilung der Haupt- und Seitenware erfolgt in 71 Boxen. Sollte es notwendig sein, ist daneben noch Platz für eine weitere Sortieranlage.

Kallfass multiple cross cut saw

Die Mehrfachablängsäge von Kallfass ist mit vier Sägeaggregaten ausgestattet, wovon drei Sägen automatisch positionierbar ausgeführt sind.

Kallfass stick magazines for placing stacking sticks

Die Stapelanlage verfügt über sechs doppelt ausgeführte Leistenmagazine und hat eine Leistung von bis zu 14 Lagen pro Minute.

Kallfass stacked wood pack

Die 600 mm hohen Pakete sind typisch für Frankreich, welche mit der Kallfass- Anlage gestapelt werden.

Text und Bilder: Martina Nöstler, Holzkurier

Holzkurier 19/23

Project team B.D.D.

Ausbau des Sortierwerks

Ausbau des Sortierwerks als Teil des umfangreichen Investitionsplans

Vor 13 Jahren erlebte Bois Du Dauphine (B.D.D.) einen schweren Schicksalsschlag, indem ein Brand die Produktion zerstörte. Heute zählt das Sägewerk zu den führenden Holzindustrien Frankreichs. Die Verantwortlichen schnürten bis 2024 ein umfangreiches Investitionspaket, zu dem auch die Erweiterung des Sortierwerks zählt.

Firma B.D.D., company B.D.D.

Der Familienbetrieb Bois Du Dauphine befindet sich im Alpengebiet zwischen Grenoble und Chambéry. Das 1983 gegründete Unternehmen war ursprünglich ein Forstbetrieb. Mittlerweile ist in Le Cheylas eine Holzindustrie entstanden: B.D.D. betreibt ein Sägewerk, das benachbarte Schwesterunternehmen A.E.B. erzeugt Pellets, Wärme und Strom. Gemäß dem Spruch „Stillstand ist Rückschritt“ haben die Verantwortlichen eine sinnvolle Investitionsstrategie für den Zeitraum 2022 bis 2024 erarbeitet. Die Ziele sind klar definiert:

  • Erhöhung der Einschnittskapazität um rund 25 %
  • Verbesserung der Ausbeute um 3 % durch eine genauere Fehlererkennung, Kappung, Sortierung in mehreren Boxen mit einer Längenverteilung von 2,5 bis 6 m in 50 cm-Schritten
  • Weitere Erhöhung der Ausbeute durch Verdoppelung der Seitenware
  • Steigerung der Kapazität im Pelletswerk sowie Stabilisierung der Stromerzeugung in der Wintersaison
Project team B.D.D.

Freuen sich über die gelungene Erweiterung des Sortierwerkes durch Kallfass: Bertrand Jurdic (technischer Leiter), Sägewerksleiter Sylvain Mangournet und Frédéric Hiegel (Projektleiter Umbau) von B.D.D. (v. li.)

Neues Sortierwerk in Betrieb

Im September konnte B.D.D. einen Punkt dieser Investitionsschritte abschließen: Kallfass, Baiersbronn/DE, installierte beziehungsweise erweiterte das Sortierwerk inklusive Stapel- und Umreifungsanlage.

Zunächst installierte Microtec bei B.D.D. einen Goldeneye-Scanner, der einen bestehenden Scanner ersetzt. Mit dem nachfolgenden Trimmer von Kallfass lassen sich unerwünschte Holzmerkmale treffsicher auskappen. Danach erfolgt die Sortierung: Bisher arbeitete B.D.D. mit 25 Sortierboxen für die Einteilung der gesamten Schnittware (Haupt- und Seitenware). Kallfass erweiterte die Anlage um 50 Schrägboxen. Die Leistung der Beschickung beziffert Kallfass mit bis zu 160 Stück pro Minute. Die Brettquerschnitte reichen von 12 mal 60 mm bis 100 mal 250 mm, die Längen von 2,4 bis 6 m.

Die Boxenentleerung erfolgt nach unten auf einen langen Pufferquerförderer. Nach der Vereinzelung durchlaufen die Bretter lagenweise eine Mehrfachablängsäge mit sieben Sägeaggregaten.

Kallfass Boxensortierung, box sorter

Die Sortierung des Schnittholzes erfolgt nun gemäß Länge und Querschnitt in 75 Schrägboxen – zuvor sortierte B.D.D. Haupt- und Seitenware in nur 25 Boxen

Flexible Stapelung

Im Anschluss erfolgt die Übergabe an die Stapelanlage mit einer Leistung von bis zu 16 Lagen pro Minute. Für die Leistenlegung von Kallfass hat sich B.D.D. für sieben verstellbare Magazine entschieden, wobei diese als Doppelmagazine ausgeführt sind. Damit lassen sich dünne Verlustleisten (14 mal 25 mm) oder stärkere Trocknungsleisten (25 mal 50 mm) verwenden.

„Mit dieser Anlage können wir unterschiedliche Pakete erzeugen“, erläutert Bertrand Jurdic, technischer Leiter bei B.D.D. Die Paketformate reichen in Breite, Höhe und Länge von 1000 mal 450 mal 900 mm bis 1200 mal 1400 mal 6000 mm.

Die fertigen Pakete gelangen auf einen schwenkbaren Paketauslauf von Quer- in Längsrichtung. Die Umreifungsstation von Fromm ist mit Kantholzunterlegung ausgestattet. Zudem wird Kallfass eine verlängerte Auslaufrollenbahn für mehr Pufferfläche liefern.

Kallfass Stapelanlage, stacking unit

Bei der Stapelanlage entschied sich B.D.D. für sieben Doppelleistenmagazine von Kallfass

Wenig Stillstand

Die Umbauarbeiten realisierte Kallfass im Sommer in rund dreieinhalb Monaten. „Wir hatten in dieser Zeit nur drei Wochen Stillstand in der Sägelinie, um das neue Sortierwerk an die vorhandene Anlage aus 2010 anzubinden“, führt Jurdic aus. Für das Projekt lieferte Kallfass mit 13 Lkw Stahl und mechanische Teile. Bei der neuen Halle entschied sich B.D.D. für eine Holzbauweise.

Die gesamten Vorgespräche, Beratung, Entwicklung und Abwicklung des Projekts wurden von Hans Haist, Geschäftsführer von Kallfass, in Zusammenarbeit mit Jonathan Bleesz von VBI (Kallfass-Vertretung in Frankreich) durchgeführt. „Mit der Erweiterung des Sortierwerks haben wir einen wichtigen Schritt unserer Ausbaupläne realisiert“, sagt Jurdic abschließend.

Kallfass Mehrfachablängsäge, multiple cross-cut saw

Kallfass lieferte an B.D.D. auch die bewährte Mehrfachablängsäge mit sieben Sägeaggregaten

Kallfass Boxensortierung, box sorter

Die Sortierung des Schnittholzes erfolgt nun gemäß Länge und Querschnitt in 75 Schrägboxen – zuvor sortierte B.D.D. Haupt- und Seitenware in nur 25 Boxen

Qualitätsscanner, quality scanner

Der Goldeneye-Mircotec detektiert nicht erwünschte Holzmerkmale, …

Kallfass Trimmersäge, trimmer saw

… welche der nachfolgende Kallfass-Trimmer entsprechend treffsicher auskappt

Kallfass Stapelanlage, stacking unit

Bei der Stapelanlage entschied sich B.D.D. für sieben Doppelleistenmagazine von Kallfass

Text: Gerard Bouchereau, Bilder: B.D.D., Kallfass und Holzkurier

Holzkurier no 47

Projektteam CDB Bois

Palettenbretter exakt
stapeln und paketieren

Seit 2014 ist CBD Bois in Craponne-sur-Arzon in der Region Auvergne-Rhône-Alpes ansässig. Seitdem hat man das Sägewerk sukzessive ausgebaut. Die jüngste Investition betrifft eine neue Zuschnitt-, Stapel- und Paketieranlage von Kallfass, Baiersbronn-Klosterreichenbach/DE. Diese wurde aufgrund der gestiegenen Produktionsmenge notwendig.

Pufferdecks für Schnittholz

Ausreichend Puffer: Die Haupt- und Seitenware gelangt auf zwei Decks in Richtung der neuen Stapel- und Paketieranlage von Kallfass.

Visuelle Qualitätskontrolle von Schnittholz

Der Mitarbeiter wirft noch einen Blick auf die Bretter, nicht passende Hölzer werden händisch ausgeschleust.

Rund 100.000 fm/J schneidet CBD Bois aktuell am Hauptsitz in Craponne-sur-Arzon mit zwei Sägelinien (eine für Starkholz und eine für Schwachholz), sowie am rund 15 km entfernten Werk ETS RAZ in Dore-l'Église, das man 2016 gekauft hat. CBD Bois verarbeitet hauptsächlich Tanne und Douglasie. Das Rundholz stammt aus einem Umkreis von etwa 100 km. Den Einschnitt von Bauholz erledigt man in Craponne-sur-Arzon in der Starkholzlinie mit einer Blockbandsäge und einer Trennbandsäge. Dahinter ist eine gebrauchte Kallfass-Stapelanlage im Einsatz. „Wir sind mit dieser Anlage seitens Kallfass so zufrieden, dass wir uns entschlossen haben, auch bei der Abstapelung der Palettenware hinter der Schwachholzlinie auf Kallfass zu setzen“, erzählt Betriebsleiterin Magali Castillon. Das sich der Einschnitt seit 2018 massiv gesteigert hat und die Abstapelung hinter der Schwachholzlinie bisher mit vier Mitarbeitern händisch passiert, sah man bei CBD Bois Handlungsbedarf. Seit Januar 2021 ist die neue Zuschnitt-, Stapel- und Paketierlinie von Kallfass in Betrieb. Das Projekt wickelte Kallfass mit dem französischen Vertreter, VBI aus Barr/FR, ab.

„Wir sind mit der Abwicklung seitens Kallfass und VBI und vor allem auch dem Service sehr zufrieden.“

Magali Castillon, Betriebsleiterin CBD Bois

Mehrfachablängsäge mit vier Sägen; tronçonneuse multiple de Kallfass avec 4 scies

Eine Null- und drei variable Sägen stehen in der Mehrfachablängsäge von Kallfass zur Verfügung.

Kallfass Leistenlegung; dépose de lattes d'empilage

Die Stapelleisten werden (noch) per Hand aufgelegt, es wurden aber schon Vorkehrungen für eine automatische Leistenlegung getroffen.

Neue Kunden durch hohe Genauigkeit gewonnen

„Jetzt können wir diesen Teil der Linie mit nur einem Mitarbeiter betreiben“, ist Castillon begeistert und führt weiter aus: „Zudem haben wir neue Kunden hinzugewonnen, da unsere Palettenware jetzt millimetergenau gekappt und gestapelt wird. Das ist ein wichtiges Qualitätsmerkmal. Außerdem können wir mit dieser Linie gut und gerne 30 % mehr Holz verarbeiten.“

Die Kallfass-Anlage ist auf Eingangslängen von 2,2 bis maximal 4 m ausgelegt. Die Breite reicht von 70 bis 300 mm, die maximale Höhe liegt bei 100 mm. „Der kleinste Querschnitt, den die Anlage verarbeiten kann, liegt bei 60 mal 15 mm“, erläutert Jonathan Bleesz von VBI. Die Haupt- und Seitenware wird hinter der Schwachholzlinie nach links quer abzogen, wobei die Hauptware am oberen und die Seitenware am unteren Pufferdeck landet. „Je nach Füllmenge – pro Deck hat Schnittholz für etwa ein bis zwei Pakete Platz – gelangen die Hölzer dann zur Stapelanlage“, erläutert Kallfass-Geschäftsführer Hans Haist. Nach der Vereinzelung besteht die Möglichkeit, dass ein Mitarbeiter noch die Werkstücke begutachtet. In diesem Bereich kann dieser noch gegebenenfalls schlechte Ware ausschleusen. Diese gelangt über eine Vibrorinne in den Hacker.

Nach der Lagenbildung wird das Holz durch die Mehrfachablängsäge von Kallfass transportiert. Diese ist mit vier Sägeaggregaten, einer Null- und drei variablen Sägen, ausgestattet. Je nach Eingangslänge lassen sich so bis zu drei Bretter erzeugen. Die gekappten Längen werden anschließend an die Paketier- und Stapelmaschine – die Leistung liegt hier bei 14 Lagen pro Minute – übergeben. Derzeit legt der Mitarbeiter die Stapelleisten händisch. Kallfass hat aber bereits die Vorkehrungen die Nachrüstung mit einer automatischen Leistenlegung getroffen. Bei der Übergabe stabilisieren Ketten von oben die Lage. Die fertigen Pakete haben eine Länge von 0,8 bis 4 m und eine Breite von 1 bis 1,2 m. Um das Handling vor allem von kurzen Stapeln zu erleichtern, bildet die Kallfass-Anlage Sandwichpakete: Dabei bestehen die erste und letzte Lage aus durchgehenden Brettern, während sich dazwischen die kurzen Stücke befinden. Die fertigen Pakete gelangen über ein Hubwerk zur Umreifung mit Kantholzlegung.

„Wir sind mit der Abwicklung seitens Kallfass und VBI und vor allem auch mit dem Service sehr zufrieden“, meint Castillon abschließend.

Projektteam CDB Bois

Kallfass-Repräsentant Jonathan Bleesz, CBD Bois-Betriebsleiterin Magali Castillon und Kallfass-Geschäftsführer Hans Haist (v. li.) vor der neuen Paketierung.

Umreifungshilfe; aide au cerclage

Nach der Paketieranlage gibt es noch eine Umreifungshilfe.

Pufferdecks für Schnittholz

Ausreichend Puffer: Die Haupt- und Seitenware gelangt auf zwei Decks in Richtung der neuen Stapel- und Paketieranlage von Kallfass.

Visuelle Qualitätskontrolle von Schnittholz

Der Mitarbeiter wirft noch einen Blick auf die Bretter, nicht passende Hölzer werden händisch ausgeschleust.

Sandwichpaket; paquets en sandwich

„Sandwichpakete“: Die Kallfass-Anlage stapelt mühelos Mehrfachlängen für einen einfacheren Transport der Pakete.

Mehrfachablängsäge mit vier Sägen; tronçonneuse multiple de Kallfass avec 4 scies

Eine Null- und drei variable Sägen stehen in der Mehrfachablängsäge von Kallfass zur Verfügung.

Kallfass Leistenlegung; dépose de lattes d'empilage

Die Stapelleisten werden (noch) per Hand aufgelegt, es wurden aber schon Vorkehrungen für eine automatische Leistenlegung getroffen.

Bilder und Text Martina Nöstler, Holzkurier

Holzkurier 33/2022

Sortierung_Etagensortierung

Produktion verdoppelt

Claude Schnepf, Geschäftsführer SCS, beschäftigt 70 Mitarbeiter, davon 40 direkt im Sägewerk im elsässischen Steinbourg/FR. SCS erwirtschaftet einen Jahresumsatz von 22 Mio.€. Schnepfs Ziel ist es, 30 Mio.€ Umsatz/J zu erreichen. Darum entschied er sich, seine bestehende Anlage zu verdoppeln. Die Kosten für den Anlagenbau und den Umbau der Halle lagen bei gut 10 Mio.€.

Scierie et Caisserie de Steinbourg (SCS) ist eines der größten Buchenholzsägewerke in Frankreich. Die ursprüngliche Sägelinie bestand aus einer Blockbandsäge des französischen Herstellers Rennepont, einer Mechanisierung von Techrnan und einem Besäumer. Eine automatisierte Sortierung gab es nicht. Getrocknet und gedämpft wird das Buchenholz mit zwölf Frischluft-Abluft-Trockner von Mühlböck, fünf weitere sind in Planung. Die ursprüngliche Linie produzierte 50.000fm/J qualitativ hochwertiges Buchenschnittholz für die Möbelherstellung, Kantholz und Holz für die Palettenherstellung. 80 % der Produkte werden nach China, Asien, in die Levante-Region, nach Spanien, Italien und Deutschland exportiert. Schnepf hat sich aus mehreren Gründen für Kallfass als Partner des Großprojektes entschieden.

Die beiden wichtigsten waren die örtliche Nähe – das Werk von Kallfass ist nur gut 100km entfernt – und die sprachliche Verbundenheit. “Kallfass hatte eine tragende Rolle bei der Planung und der Umsetzung meiner neuen Sägelinie, die Zusammenarbeit hat perfekt funktioniert“; bekräftigt Claude Schnepf.

Das Projekt wurde sehr schnell umgesetzt. Die Planungsphase startete im Herbst 2016 und im Sommer 2018 ging die neue Linie schon in Betrieb.

Kapazitätsverdoppelung

Die neue Linie besteht aus einer Blockbandsäge von Primultini. Die Mechanisierung und die Sortieranlage sowie die Stapelung wurden von Kallfass geliefert. Die Besäumanlage stammt von EWD, eine Vielblattkreissäge kam von Primultini.

Der Teil der Anlage von Kallfass beginnt nach dem EWD-Besäumer. Das besäumte Schnittholz wird mittels einer Querförderanlage durch die kontaktlose Vermessung geführt. Die Dimensionsvermessung von Kallfass misst Dicke und Breite über einen Laser/ Encoder und die Länge wird über Lichttaster ermittelt. Die Qualitätsbeurteilung erfolgt durch Kreidestriche und Lumineszenstaster. Im Anschluss daran wird das Buchenschnittholz in dreizehn Etagen eingeordnet. Die Sortierung kann der Kunde ganz individuell bestimmen.

Sortierung_Etagensortierung

13 Etagen stehen nach der Sortierung zur Verfügung

Variieren einfach möglich

Wenn eine Box voll ist, wird diese automatisch zur Paketierung weitergeschickt, die Stapelung kann wahlweise mit Holz- oder Alulatten erfolgen. Das Lattenmagazin ist mit einer automatischen Leistenlegung ausgestattet. Die fertigen Pakete können durch eine Paketausgabe an der Außenwand vom Stapler abgeholt werden.

„Bei Ausführung unserer Anlage haben wir großen Wert darauf gelegt, dass keine Beschädigungen am hochwertigen Schnittholz entstehen“ erläutert Hans Haist, Geschäftsführer Kallfass.

Alles für die Palette

Das Schnittholz, das den Qualitätsansprüchen für die Möbelherstellung nicht entspricht, wie Kantholz mit Rotkern, wird in einer separaten Linie von der Kallfass CNC­-Crosscuttingsäge auf die gewünschte Länge abgelängt. Die CNC-Crosscuttingsäge verfügt über vier Kappsägen. Damit ist ein millimetergenauer Zuschnitt der Kanthölzer möglich. Kapplängen von 800 bis maximal 3200 mm sind möglich. Die gekappten Kanthölzer fahren zum Auftrennen automatisch weiter zur Vielblattkreissäge.

Mitarbeiter in Schulung

Durch die zweite komplette Sägelinie verdoppelt SCS seine Kapazität. Um die Maschinen voll auslasten zu können, müssen zusätzliche Mitarbeiter eingeschult werden. Für zwei Bandsägen sind derzeit vier Mitarbeiter im Zweischichtbetrieb zuständig.

Es soll aber zumindest einer hinzukommen. Am Besäumer sind ebenso vier Mitarbeiter beschäftigt und einer befindet sich derzeit in Schulung. „Ohne gute Maschinenbediener hilft mir die ganze neue, mögliche Produktionskapazität wenig. Wir versuchen, unsere derzeitigen Mitarbeiter gut zu schulen und neues Personal zur Unterstützung auszubilden“; fügt Schnepf abschließend hin.

Hans Haist, Claude Schnepf und Matthias Koch (EWD) vor der neuen Kallfass-Sortieranlage

Die CNC-Crosscuttingsäge besteht aus vier millimetergenau arbeitenden Kappsägen

Sortierung_Etagensortierung

13 Etagen stehen nach der Sortierung zur Verfügung

Das Lattenmagazin verfügt über eine automatische Leistenlegung

Die fertigen Stapel können von außen abtransportiert werden

Holzkurier 10/2020, Bilder und Text Ulrike Knaus